Jan Gans war mit 13 Punkten bester Werfer aufseiten von Hannover United. Foto: Axel Herzig (Archivbild)

VON PHILIPP SCHAPER und BENNET BINDER

Elxleben/Hannover. Diesen Auftritt hatte sich Hannover United ganz anders vorgestellt. Eigentlich wollte das Team im Spitzenspiel der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga die Thuringia Bulls ärgern. Doch daraus wurde nichts. Hannover United unterlag dem amtierenden Deutschen Meister 61:78. Das war ein gebrauchter Tag für die Mannschaft von Coach Martin Kluck. "Wir haben nicht das abrufen können, was wir zu leisten imstande sind. Man muss aber sagen, dass der Unterschied mit 17 Punkten aus meiner Sicht zu hoch ist", sagte Kluck. "Ich weiß aber, dass wir - ohne viel zu verändern - deutlich besser sein können."

United fehlt anfangs die Struktur

In Elxleben lief es aber nicht rund bei Hannover United. In den ersten fünf Minuten gelang dem Team nur ein Treffer. Am Ende des ersten Viertels standen lediglich acht Punkte. Zu wenig, um einem Topteam wie den Bulls Paroli zu bieten. Bis zur Halbzeit bauten die Bulls ihre Führung von neun auf 15 Punkte aus. Da war es abzusehen, dass es vermutlich kein großer Feier-Tag für United werden würde. "Wir waren am Anfang zu wild, hatten keine Struktur in unserem Spiel", sagte Kapitän Jan Sadler. "Struktur ist aber gegen ein Team wie die Bulls wichtig."

Team stemmt sich gegen höhere Niederlage

Nach der Pause legte United etwas zu, war griffiger. Belohnt wurde das zunächst nicht. Die Bulls blieben souverän, bauten ihre Führung weiter aus. Für Hannover ging es jetzt darum, nicht die Nerven zu verlieren und eine Niederlage mit 20, 25 oder mehr Punkten zu kassieren. Dagegen stemmt sich die Mannschaft im letzten Viertel erfolgreich, holte sogar noch zwei Punkte auf. Ein kleines Trostpflaster an einem gebrauchten Tag.

United scheitert an der Freiwurflinie

Vor allem an der Freiwurflinie hatte United an diesem Tag kein gutes Händchen. Von 24 Versuchen fanden nur neun den Weg durch die Reuse. "15 vergebene Freiwürfe sind eine Menge. Das ist besonders bitter, wenn man darauf angewiesen ist", sagte Kluck. "Die Bulls haben unsere Schwäche genutzt und uns immer wieder an die Linie geschickt. Hätten wir die ersten reingemacht, hätten sie uns vermutlich weniger gefoult." So war es ein einfaches Mittel, immer wieder den Spielfluss zu unterbrechen.

Fenerbahce, Manchester, Sheffield und Dragons zu Gast in Hannover

Eine schöne Nachricht gab es noch am Samstag. Die IWBF Europe hat die Gruppenphase für den EuroCup 2024 bekannt gegeben: Der EuroCup3-Gewinner Hannover United richtet ein EuroCup1-Vorrundenturnier aus. Vom 1. bis 4. Februar 2024 sind Fenerbahce Sport Kulübü (Türkei), Manchester Revolution, die Sheffield Steelers (beide England) und Pilatus Dragons RCZS (Schweiz) zu Gast in Hannover. In der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga stehen als nächstes zwei Heimspiele auf dem Programm bei Hannover United. Am kommenden Samstag ist der BBC Münsterland zu Gast in der United Arena. Eine Woche später, am 4. November kommen die ING Skywheelers Frankfurt nach Hannover. 

Thuringia Bulls: Jordi Ruiz Jorda (23 Punkte/3 Dreier), Aliaksandr Halouski (17), Vahid Gholamazad (14), Joakim Linden (13), Jens Albrecht (5), Hubert Hager (4), Marie Kier (2), Karlis Podnieks, Arie Twigt.
Hannover United: Jan Gans (13 Punkte), Alexander Budde (11), Jan Haller, Clarence McCarthy-Grogan (je 9), Jan Sadler (8/2 Dreier), Tom McHugh (6), Tobias Hell (3), Shaun Norris (2), Vanessa Erskine, Sören Seebold, Oliver Jantz.

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