Bei den Thuringia Bulls spielte Hannover United über weite Strecken einen guten Ball. Foto: United

Elxleben/Hannover. Es war das erwartet harte Ringen im Spitzenspiel der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga zwischen dem Zweiten RSB Thuringia Bulls und dem Vierten Hannover United. Ein Zerren an den Punkten. Jedes Mal, wenn der Meister davonzueilen drohte, stoppte United den Lauf der Bulls und knipste sich ins Spiel zurück. Bis Mitte des vierten Viertels stand das Spiel auf der Kippe. Jan Haller warf United mit seinem einzigen Treffer sogar nochmal mit 54:53 in Front. Doch der letzte Run der Gastgeber in der Crunshtime war dann zu viel des Guten. United wendete das Blatt nicht mehr und verlor am letzten Spieltag vor der Winterpause in Elxleben mit 66:77.

Dann steht man so beisammen nach dem Abpfiff, die Gefühle drängen in alle Richtungen. Zum einen darf man froh und glücklich mit der Leistung sein, den amtierenden Meister einen harten Kampf geliefert zu haben. In vorangegangenen sieben Partien hatten die Bulls im Schnitt 99 Punkte geworfen. Abgesehen vom RSV Lahn-Dill (71 Punkte) und den Rhine River Rhinos (68 Punkte) hatte es zuvor kein Team auf 55 Zähler oder mehr gebracht gegen den RSB. Auf der anderen Seite war die Überraschung greifbar. "Die Mannschaft hat wirklich daran geglaubt und es sich zugetraut, hier zu gewinnen", sagte Teammanager Udo Schulz. Dementsprechend überwiege erstmal die Enttäuschung.

Eine Enttäuschung, durch die nach und nach auch gute Empfindungen drangen. "Wir haben zur Halbzeit mit einem Punkt zurückgelegen. Wir haben nach dem dritten Viertel mit einem Punkt zurückgelegen - das war schon ein gutes Spiel von uns", sagte Center Jan Gans. Am Ende habe es nicht gereicht, weil "wir ein paar Ballverluste hatten, die nicht hätten sein müssen. Weil ich ein paar Ballverluste hatte, die nicht hätten sein müssen", so der ehemalige Nationalspieler. "Wir haben noch drei, vier einfache Dinger daneben geschossen." Und Alexander Budde sagte: "Wir haben vielleicht nicht mit letzter Konsequenz gespielt." Das wars dann.

Aber United setzte setzte auch Akzente - vor allem in der Defensive. Das Team hielt Thüringens Top-Scorer Aliaksandr Halouski unter 20 Punkten. Drei-Punkte-Experte Dylan Fischbach blieb in seinem Schnitt. Joakim Linden (8 Punkte) und Andre Bienek (6 Punkte) trafen nicht zweistellig. Einzig Vahid Gholamazad bekam United nicht in den Griff. "Vahid hat uns weh getan", sagte Routinier Gans. 

Zu Spielbeginn hatte es ordentlich geruckelt bei United. Nach neun Sekunden trafen die Bulls zum ersten Mal. Nach 40 Sekunden und einem Steal warfen sie den Ball zum zweiten Mal in den Korb. Zwei weitere Steals und 110 Sekunden später nahm United-Coach Martin Kluck beim Stand von 2:10 seine Auszeit. Hannover war den Thuringia Bulls, bei denen Jens-Eike Albrecht und der Spanier Jodie Ruiz Jordan fehlten, in die Falle getappt.

Mit der Auszeit zeigte, sich, dass Hannover United ein ganzes Stück gewachsen ist seit Saisonbeginn. Das Team schüttelte sich, riss sich zusammen und stellte vier Minuten später auf 14:14. Der erste Dämpfer für die Bulls, dem weitere folgen sollten. "Wir haben in der Auszeit den Schalter umgelegt und uns super ins Spiel zurückgekämpft", sagte Budde. "Ich freue mich, dass wir ein Ausrufezeichen gesetzt haben und mit einem guten Spiel in die Winterpause gehen. Für das neue Jahr haben wir viel Potenzial, das wir noch ausschöpfen werden."

Thuringia Bulls: Vahid Gholamazad (24 Punkte), Aliaksandr Halouski (18), Dylan Fischbach (17), Joakim Linden (8), Andre Bienek (6), Karls Podnieks (4), Marie Kier, Hubert Hager, Jitske Visser.
Hannover United: Jan Sadler (24 Punkte), Jan Gans (12), Amit Vigoda, Alexander Budde (je 10), Mariska Beijer (8), Jan Haller (2), Vanessa Erskine, Tobias Hell, Oliver Jantz, Christoph Lübrecht.

 

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