United-Center Alexander Budde sammelte fünf Punkte - darunter wichtige Freiwürfe im letzten viertel. Fotos: Steffie Wunderl

VON ANDREAS JONECK

Wetzlar/Rotterdam. Die deutschen Rollstuhlbasketballer stehen im Halbfinale der European Para Championships in Rotterdam. In einem packenden Viertelfinale bezwang Deutschland den Kontrahenten aus Italien am Ende mit 69:63 (13.23/35:42/53:53) und ist damit gleichzeitig weiterhin im Rennen um die Fahrkarte zu den Paralympics 2024 in Paris.

Es war ein hartes Stück Arbeit für das Team von Bundestrainer Nicolai Zeltinger, das früh in Rückstand geriet und diesem lange hinterher lief. Vor allem Giulió Papi bekam die deutsche Defensive zu Beginn überhaupt nicht unter Kontrolle. Er war es auch der maßgeblich an der 25:13-Führung (11.) der Italiener beteiligt war, ehe sich Deutschland wieder langsam herankämpfen konnte.

Wir haben einen anderen Glauben an uns als noch bei der Weltmeisterschaft. Gegen Italien haben wir drei Viertel zurückgelegen, dann haben wir das Spiel mit dem Dreier von Aleks gedreht. Wir waren geduldig und wussten, dass wir irgendwann Lösungen finden werden und das Spiel auf unsere Seite ziehen.

Jan Haller, Kapitän von Team Germany

Zur Halbzeit hatte Italiens Topscorer Papi bereits zehn von zehn Zwei-Punkte-Würfen versenkt, doch aus der Kabine kam ein deutsches Team, dass gewillt war die Partie mit aller Energie umzubiegen. Im dritten Viertel sorgten so zunächst zwei Korberfolge von Matthias Güntner, dann ein Drei-Punkte-Spiel von Thomas Böhme für den 45:47-Anschluss (25.), ehe Aliaksandr Halouski heiß lief und mit der Schlusssirene dieses Spielabschnitts per Dreier den viel umjubelten 53:53-Ausgleich erzwang.

Deutschlands Defensive packt fest zu

Und der Thüringer blieb dran, netzte gleich zu Beginn des letzten Viertels zwei Freiwürfe ein, denen Alexander Budde zwei weitere lupenreine Treffer von der Linie folgen ließ und damit die ING-Korbjäger erstmalig überhaupt in Front brachte (57:55, 33.). Italien kam dank einer bärenstarken und mannschaftlich geschlossenen deutschen Defensivleistung nun zu keinen geregelten Spielaufbau mehr und musste die Wende im Spiel fast tatenlos mitanschauen. Am Ende triumphierte das Team, das Geduld und den Glauben an die eigenen Stärken bewies.

Unsere mitgereisten Fans sind überragend. Es ist mega geil, vor so vielen deutschen Fans zu spielen. Es werden auch gefühlt immer mehr. Das ist eine riesengroße Unterstützung, die haben uns hier mit getragen und unterstützt - auch in den Phasen, in denen es nicht lief.

Jan Haller, Kapitän von Team Germany

"Wir haben gegen vor allem zu Beginn fantastisch treffende Italiener immer wieder die passenden Antworten gefunden. Der Knackpunkt war dann die Umstellung auf eine Zwei-Mann-Presse mit Jens Albrecht und Tommy Böhme, gegen die Italien am Ende keine Mittel mehr fand", sagte Bundestrainer Zeltinger. Zeltinger weiter: "Das war Emotion und Kampf pur, ich bin stolz auf die Mannschaft und freue mich so unendlich für die Jungs, dass sie sich heute für die harte Arbeit belohnt haben. Nun wartet bereits am Donnerstag das Halbfinale auf uns."

Italien: Filippo Carossino (17 Punkte/1 Dreier), Giulió Papi (22), Sabri Bedzeti (12), Ahmed Raourahi (8), Joel Boganelli, Andrea Giaretti (4), Driss Said (RSB Thuringia Bulls), Claudio Spano, Dimitri Tanghe, Lorenzo Bassoli (n.e.), Samuele Cini (n.e.), Enrico Ghione (n.e.),
Team Germany: Aliaksandr Halouski (24 Punkte/1 Dreier, RSB Thuringia Bulls), Thomas Böhme (12, RSV Lahn-Dill), Jan Haller (12, Hannover United), Matthias Güntner (10, RSV Lahn-Dill), Jens Eike Albrecht (2, RSB Thuringia Bulls), Nico Dreimüller (2, Rhine River Rhinos Wiesbaden), Christopher Huber (2, Rhine River Rhinos Wiesbaden), Alexander Budde (5, Hannover United), Lukas Gloßner (n.e., BSR Bidaideak Bilbao), Tobias Hell (n.e., Hannover United), Julian Lammering (n.e., BBC Münsterland), Jan Sadler (n.e., Hannover United).

 

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