Auf ein Wort mit Mareike Miller (BG Baskets Hamburg), Matt Scott (RSB Thuringia Bulls), Michael Paye (RSV Lahn-Dill) und Jan Sadler (Hannover United). Fotos: Lobback, Möller, MSSP, Oliver Vogler/Leica Akademie

MICHAEL PAYE, RSV Lahn-Dill
In ihrer Zeit beim RSV Lahn-Dill haben Sie zehnmal den DRS-Pokal gewonnen, wurden dreimal Zweiter. Welcher Pokalsieg war der wichtigste?
Jeder Pokal, den ich mit RSV gewonnen habe, bringt großartige Erinnerungen zurück. Ich kann nicht wirklich sagen, was mir am wichtigsten war. Ich bin nur stolz zu sagen, mit wie vielen verschiedenen Teams und Spielern ich gewonnen habe.

Nach 14 Jahren in Wetzlar mit einer Vielzahl großer Titel beenden Sie nach den Paralympics ihre Karriere. Haben Sie von solch einer Karriere geträumt, als Sie 2006 zum RSV Lahn-Dill gewechselt sind?
Ich hatte große Träume und wusste, wie man hart arbeitet. Nichts, was ich in meiner Karriere gewonnen habe, war einfach. Ich bin sehr stolz zu sagen, dass ich auf dem höchsten Level der Welt gespielt habe und auch Führungsspieler sein musste. Ich kann nicht wirklich sagen, dass ich zu 100 Prozent mit dem Spielen fertig bin. Es würde nur eine lustige Situation außerhalb der RBBL erfordern, um wieder auf meinen Stuhl zu kommen und ein bisschen zu spielen. Ich bin mir jedoch sicher, dass der ernsthafte berufliche Teil meines Lebens darin besteht, meinen ganzen Tag damit zu verbringen, sich auf ein Training und Spiel vorzubereiten.

Was macht den RSV Lahn-Dill stark?
Was uns stark macht, ist, dass wir sowohl im offensiven als auch im defensiven Bereich Teambasketball spielen. Damit können wir im Spiel Änderungen vornehmen, die möglicherweise für unser Team vorgenommen werden müssen.

Im März 2013 wurden Sie mit dem Team in Hannover Pokalsieger. Welche Erinnerungen haben Sie daran?
Dies war ein wirklich cooler Pokal für mich, in diesem Jahr zu gewinnen. Es wird immer etwas Besonderes sein, weil ich damals 30 Jahre alt geworden bin. Die Fans haben mich mit vielen Geschenken und freundlichen Worten überrascht, an die ich mich immer erinnern werde. Ich bin sehr glücklich, dass die Fans während meiner gesamten Karriere sowohl in Heim- als auch Auswärtsspielen für mich da waren. Ich werde mich nie genug bedanken können.

MAREIKE MILLER, BG Baskets Hamburg
Was braucht es, um beim DRS-Pokal Final Four das Endspiel zu erreichen?
Grundsätzlich braucht es ein gutes bis perfektes Spiel. Insbesondere für uns, um mit dem RSV Lahn-Dill als Favorit mitzuhalten, wird es eine gute Mannschaftsleistung mit voller Konzentration, guter Trefferquote, großem Einsatz und eine passende Strategie zum Game Plan benötigen. Der Vorteil zur langen Saison ist jedoch, dass ein besonders gutes Spiel schon reicht. Das muss man nur genau zum richtigen Zeitpunkt erst einmal abrufen. 

Sie haben in Ihrer ersten Saison mit dem ASV Bonn im Final Four gestanden – an der Seite von Björn Lohmann (RSV Lahn-Dill) und Jan Haller (Hannover United). Was war das für eine Erfahrung?
Da es ja meine allererste Saison im Rollstuhlbasketball war, konnte ich mir das Ganze eher in Ruhe anschauen. Ich hatte keinen Druck etwas leisten zu müssen, sondern habe mich einfach daran erfreut dank der guten Teamkollegen direkt auf dem höchsten Niveau Erlebnisse sammeln zu dürfen. Ansonsten kann ich mich fast besser daran erinnern wie ich mit Jan die Regionalliga aufgemischt habe.

Was macht die BG Baskets stark?
Die Stärke unseres Teams ist der Zusammenhalt und die Ausgeglichenheit. Wir haben eine gute Mischung an korbgefährlichen, schnellen, schlauen, erfahrenen Spielern bzw. gleichen uns gut aus, um all diese Aspekte abzudecken. Über die Saison hinweg mussten wir erstmal zusammenwachsen und nun ergänzen wir uns sehr gut, sodass wir trotz kleiner Rotation viele gute Spiele abgeliefert haben.

Der Weg nach Hannover ist kurz: Bringen die BG Baskets viele Fans mit?
Wir haben einige eingefleischte Fans, die uns auch schon zu weiteren Fahrten begleitet haben. Ich bin mir sicher, dass wir auch in Hannover einen guten Support von unseren Unterstützern haben werden. Zudem bringt die Mannschaft natürlich auch eine gute Stimmung mit.


Von links: Michael Paye, Mareike Miller. Fotos: Oliver Vogler/Leica Academie, MSSP

Hier gehts zum Videolivestream zum Halbfinale RSV Lahn-Dill – BG Baskets Hamburg
Hier gehts zum Videolivestream zum Halbfinale RSB Thuringia Bulls – Hannover United
Hier gehts zum Videolivestream zum DRS-Pokal-Endspiel, Sonntag, 14 Uhr

 
Von links: Matt Scott, Jan Sadler. Fotos: Franzi Möller, Maike Lobback

MATT SCOTT, RSB Thuringia Bulls
Sie sind mit den Bulls in der vergangenen Saison erstmals Pokalsieger geworden – in einem packenden Endspiel gegen den RSV Lahn-Dill. Welche Erinnerungen haben Sie an die Partie?
Jedes Spiel gegen Lahn-Dill macht immer viel Spaß und ist für die Zuschauer unseres Sports großartig. Jedes Team spielt auf hohem Niveau mit viel Talent auf dem Platz. Es ist intensiv, es ist schnell, es ist körperlich. Wir konzentrieren uns nicht so sehr auf die Ergebnisse der Spiele des letzten Jahres. Mehr darüber, wie wir in dieser Saison gegen sie erfolgreich sein können. Es ist eine ganz andere Liste.

Die Thuringia Bulls sind neben  Meisterschaft und Pokal auch noch in der Champions League unterwegs. Wie gelingt es, sich auf den vermeintlich kleinsten der drei Titel zu konzentrieren?
Wir sind ein starkes Team – das ist kein Geheimnis. Die Erwartungen an uns sind immer hoch und wir sind gleichermaßen auf jedes Spiel vorbereitet, egal wer der Gegner ist oder was auf dem Spiel steht.

Was macht die Thuringia Bulls stark?
Der Kader, die Mitarbeiter, die Unterstützer unseres Teams. Es gibt Eigenschaften im Charakter jeder Person, die mit den Bullen verbunden ist – diese Eigenschaften strahlen auf dem Platz. Unsere Fans motivieren uns. Unser Personal hält uns gesund, gut gepflegt und vorbereitet. Das Team kann dank der Unterstützung von seiner besten Seite spielen.

Sie haben bereits einige Male in der United Arena gespielt. Was für eine Stimmung erwarten Sie für das Final Four?
Ich erwarte ein intensives Turnier. Ich erwarte von jedem Team bei den letzten vier, dass es sein Bestes gibt. Möge das beste Team gewinnen.

JAN SADLER, Hannover United
Hannover United steht zum dritten Mal im DRS-Pokal Final Four – 2018 ging’s sogar bis in Endspiel. Was war das für ein Gefühl?
Die Finalteilnahme 2018 war der Abschluss und die Belohnung einer sehr harten Saison. Es war für den Verein und auch für uns Spieler ein unglaublich großer Moment, bei dem sich jahrelange kontinuierliche Arbeit ausgezahlt hat.

2013 erreichten Sie mit United erstmals das Finalturnier – als Zweitligist. Damals durfte Hannover das Turnier ausrichten. Welche Erinnerungen haben Sie daran?
2013 waren wir als Underdog beim Final Four. Wir sind dort das erste Mal in den Fokus von Rollstuhlbasketball-Deutschland gerückt. Viele trauten uns die Ausrichtung nicht wirklich zu - aber ich habe nur positives Feedback in Erinnerung. Für mich eines der ersten Spiel gegen einen Erstligisten - die Mainhattan Skywheelers. Und das erste Spiel in der United Arena. Wir haben uns sehr gut verkauft.

Was macht Hannover United stark?
Der Mix aus jungen, hungrigen Spielern und erfahrenen Profis macht das Team aus. Wir spielen stets eine speziell abgestimmte Defense, die Martin Kluck stets an den jeweiligen Gegner anpasst - das ist teilweise unkoventioneller als bei anderen Bundesligisten. In der Offense trägt uns in erster Linie Joe Bestwick. Aber wir werden immer besser darin, den Fokus auf ihn zu nutzen, um Räume zu kreieren und unser Scoring zu verteilen - das ist wichtig, um die Topteams schlagen zu können.

Was bedeutet das DRS-Pokal Final Four für Hannover United und die Stadt?
Für mich schließt sich ein Kreis. Damals, 2013, sind wir als Außenseiter angetreten. Diesmal ist es anders - ich will solange wie möglich mit Thüringen mithalten. Ich freue mich auf eine riesige Pokal-Party. Dieses Event soll zeigen, dass Rollstuhlbasketball ein fester Bestandteil der Sportkultur in Hannover ist und United in einem Atemzug wie 96 und unsere Freunde von den Recken und den TKH Ladies genannt wird.

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