Volles Haus, große Party: Liga-Topscorer Joe Bestwick (rechts) und Kapitän Jan Sadler (Mitte) müssen im DRS-Pokal-Halbfinale gegen die Thuringia Bulls mit Nationalspieler Aliaksandr Halouski antreten. Fotos: Lobback/Schorp

Hannover. Nun wird’s ernst für Hannover United. Am Sonnabend geht’s für den Rollstuhlbasketball-Bundesligadritten um 18 Uhr beim DRS-Pokal Final Four zum dritten Mal nach 2013 und 2018 um den Einzug ins Pokalendspiel. Oder anders gesagt: Es geht gegen die RSB Thuringia Bulls – seit 58 Pflichtspielen europaweit ungeschlagen. Ein ordentlicher Brocken für die Mannschaft von Trainer Martin Kluck. Aber: Jede Serie endet irgendwann, diese vielleicht am Sonnabend im Pokal-Halbfinale.

Zwei United-Akteure wissen jedenfalls, wie man in der United Arena große Pokalspiele gewinnt. Joe Bestwick und Jan Haller holten 2013 mit Rekordpokalsieger RSV Lahn-Dill in Hannover den Cup, als United als Zweitligist ins Finalturnier einzog und die Ausrichtung zugesprochen bekam. Für Bestwick war’s „mein erster Titel in Deutschland“. Weitere folgten mit Wetzlar. Seit zweieinhalb Jahren geht Bestwick mit Hannover auf Punktejagd. Eine Spielzeit später wechselte Haller zu United. Das Duo gehört zu den Erfahrenen in einem gemischten Team – und will nun auch mit Hannover Titel holen.

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Um den Pokal-Coup gegen den „Triple“-Gewinner zu schaffen, muss allerdings einiges zusammenkommen – man benötigt "einen perfekten Plan", sagt Jan Haller. „Wir dürfen uns keine Schwächen erlauben, müssen 40 Minuten lang unser bestes Spiel machen. Und die Bulls dürfen nicht ihr bestes Spiel machen“, sagt Nationalmannschaftskapitän Haller. Deutschland Top-Werfer Bestwick kennt das Rezept der Thüringer: „Sie überfahren einen im ersten Viertel wie mit einer Dampfwalze. Dann ist meistens schon alles erledigt.“ Wie man gegen das beste Team Europas trotzdem ganz gut aussieht, hat United unlängst gezeigt. Am zweiten Spieltag dieser Saison gewann Hannover beim 52:73 in Elxleben das zweite und dritte Viertel. Beim 54:71 im Rückspiel hielt United drei Abschnitte ordentlich dagegen. Und dass Hannover United Pokal-Überraschungen landen kann, hat die die Mannschaft 2018 bewiesen. Mit dem geglückten Klassenerhalt im Rücken besiegt United im Halbfinale die hochfavorisierten Doneck Dolphins Trier und holte sich Silber. Ein ganz gutes Gefühl für die damals junge Mannschaft, von der neben Bestwick noch Kapitän Jan Sadler, Oliver Jantz, Vanessa Erskine und Alexander Budde im Kader stehen.

Im April 2018 wurde Hannover United Vizepokalsieger. Gegner damals: der RSV Lahn-Dill. Foto: Schorp

Wie es auch kommt, Hannover feiert eine große Pokal-Party an diesem Wochenende. Im ersten Halbfinale treffen um 15 Uhr der RSV Lahn-Dill und die BG Baskets Hamburg aufeinander – die beiden anderen Topteams der Liga, wobei Lahn-Dill mit den Bulls eher auf Augenhöhe ist und Hamburg mit Hannover. „ Wir hoffen auf ganz, ganz viele Zuschauer, die die Halle zum Beben bringen, unabhängig davon, ob wir am Sonntag nochmal spielen“, sagt United-Coach Martin Kluck. „Die Zuschauer dürfen sich auf die aus meiner Sicht vier besten Teams Deutschlands freuen und werden ein absolutes Basketball-Fest erleben.“ Das Endspiel steigt am Sonntag um 14 Uhr.

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