Erfolgreich wild: Nach Joe Bestwicks Ausschluss wirbelten Kapitän Jan Sadler (v.l.), Oliver Jantz, Jan Haller, Mariska Beijer und Christoph Lübrecht (nicht im Bild) die Roller Bulls durcheinander. Foto: Lobback

Hannover/St.Vith. Hannover United hat seine Superserie in der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL1) ausgebaut. Das Team von Trainer Martin Kluck gewann zum Ende der Hinrunde bei den Roller Bulls Ostbelgien 67:39. Damit belegt United nach der Hälfte der Saison Platz drei hinter Triple-Sieger RSB Thuringia Bulls und Rekordmeister RSV Lahn-Dill. Auffällig: Wie in der abgelaufenen Spielzeit hat Hannover nach den beiden Topteams die beste Defense der Liga. Und unter dem gegnerischen Korb hat man deutlich zugelegt.

Dabei war der Start in diese Spielzeit holprig: In den ersten drei Saisonspielen traf die Mannschaft auf die Top-Drei des Vorjahres – Rekordmeister RSV Lahn-Dill, Triple-Sieger RSB Thuringia Bulls und die BG Baskets Hamburg. In den ersten beiden Begegnungen verkaufte man sich gut, verlor mit 22 (Lahn-Dill) und 21 (Thüringen) Punkten. In Hamburg kam der erste Rückschlag: United gab in regulärer Spielzeit und Verlängerung zweimal den Sieg aus der Hand und versemmelte in den Schlusssekunden zweimal die Chance auf eine zweite Verlängerung.

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Doch dann startete die Mannschaft erfolgreich durch. Das Heimspiel gegen Aufsteiger Rahden stand lange Zeit auf der Kippe. Es kippte letztlich zu Gunsten von Hannover, weil Rahdens Niederländer Quinten Zantinge im letzten Angriff ins Straucheln geriet und den Ball nur an den Korbrand warf. Die Befreiung nach zwei Basketball-Krimis gelang eine Woche später beim Angstgegner Doneck Dolphins Trier – von sechs Partien der Vorsaison verlor United fünf. Mit Ex-Dolphin Mariska Beijer gelang ein eindrucksvolles 94:62, bei dem Joe Bestwick sein erstes Triple-Double, Christoph Lübrecht und Jan Sadler Double-Doubles gelangen. Es folgten Siege gegen München (62:43), in Zwickau (89:48), gegen Wiesbaden (80:67) und nun gegen die Roller Bulls (67:39).

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Die Geschichte dieser Partie beim Tabellenvorletzten in St. Vith ist schnell erzählt. Hannover spielte erfolgreich wild – vor allem in der zweiten Halbzeit. Diese begann beim Stand von 36:25 für Hannover mit Verzögerung. Joe Bestwick, Hannovers bester Werfer, hatte in der ersten Hälfte ein technisches Foul bekommen. Da witterte Roller-Bulls-Coach Stefan Veithen einen Coup und ließ den Rollstuhl des Angreifers vermessen. Doch die Maße stimmten, der Trainer bekam die Strafe. Weil Bestwick allerdings Richtung Veithen klatschte, kassierte er ebenfalls ein „T“ und die Disqualifikation.

Die Roller Bulls freuten sich, aber nicht lange. Innerhalb weniger Minuten warf United eine 14:0-Serie, baute die Führung zum vierten Viertel auf 21 Punkte aus (52:31). Das verkrafteten die Gastgeber nicht. United verteidigte in einer Line-Up mit Jan Haller, Kapitän Jan Sadler, Mariska Beijer, Christoph Lübrecht und Oliver Jantz – die so noch nie zusammengespielt hat – ziemlich gut, nahm immer viel Zeit von der Wurfuhr und zwang die Belgier zu schweren Würfen. Nun startet die Runde von Neuem: Am Sonnabend (19.30 Uhr, im Videolivestream) ist Hannover United zu Gast beim RSV Lahn-Dill. Eine Woche später kommt Tabellenführer RSB Thuringia Bulls in die United-Arena (Sonntag, 16 Uhr).

Roller Bulls: Terence Edja-Wato, Nazif Comar (je 13), Jamaa Saadi (5), Robby Hulsmans (4), Philippe Minter, Bart Nulens (je 2), Mounir Moujoud, Davy Bukkers, Lorenzo Boterberg.
Hannover United: Joe Bestwick (19), Jan Sadler (15), Jan Haller (13), Christoph Lübrecht, Oliver Jantz (je 7), Mariska Beijer (6), Vanessa Erskine.

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