Fotos: Schorp
Starkes United-Quintett: Alexander Budde, Jan Haller (kleines Bild, oben), Jan Sadler (kleines Bild, unten) sowie Assistenztrainer Martin Kluck und Teammanager Eike Gößling (beide nicht im Bild) haben mit der deutschen Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft das EM-Viertelfinale erreicht. Am Freitag geht es gegen die Niederlande um den Halbfinale-Einzug und die Paralympics-Qualifikation. Fotos (4): Schorp

Hannover/Walbrzych. Das Zwischenziel auf dem Weg zu den Paralympischen Spielen ist geschafft: Die deutsche Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft beendet die Vorrundengruppe A bei der Europameisterschaft in Polen auf Rang zwei. Nach Siegen gegen Österreich (75:19), Gastgeber Polen (79:71), Schweiz (80:42) und Italien (81:72) unterlag das Team von Bundestrainer Nicolai Zeltinger am Mittwoch im abschließenden fünften Spiel Weltmeister Großbritannien mit 58:75.
Im Viertelfinale trifft die Mannschaft mit den Hannover-United-Akteuren Jan Haller, Jan Sadler und Alexander Budde sowie Assistenztrainer Martin Kluck und Teammanager Eike Gößling auf die Niederlande. In dieser Partie geht es um alles: Der Einzug ins Halbfinale bedeutet gleichzeitig die Qualifikation für die Paralympics 2020 in Tokio (Japan). Vor zwei Jahren besiegte Team Germany die Niederländer im Spiel um Platz drei mit 61:56, wobei die Nationalmannschaftmannschaft kurz vor der Pause einen Sieben-Punkte-Rückstand aufholte. Wir haben mit Nationalmannschaftskapitän Jan Haller von Hannover United über den Verlauf der Vorrunde  und die Aussichten gesprochen.

Vier Siege, eine Niederlage – was lief in der Vorrunde besonders gut?
Die Vorrunde lief überwiegend sehr gut. Unser Coach kann jeder Line-up vertrauen, wir haben defensiv und offensiv gut ins Turnier gefunden und treten mit viel Selbstvertrauen auf. Unsere drei Topscorer Thomas Böhme, Aliaksandr Halouski und Dirk Passiwan machen einen sehr guten Job und tragen uns mit ihren Körben sehr erfolgreich durch das Turnier.
Was lief nicht so gut?
Eigentlich gar nicht so viel. Wir haben natürlich immer noch Raum zur Verbesserung – das haben wir vor allem im Spiel gegen Großbritannien gemerkt. Da reicht es noch nicht ganz. Aber da wollen wir hin.
Wie ist die Stimmung in der Mannschaft?
Die Stimmung ist gut. Alle haben viel Freude, arbeiten gut zusammen. Es ist eine gute Mischung aus Anspannung und Spaß – das sieht man aktuell auch auf dem Feld.
Wie ist die Unterstützung vor Ort in der Halle?
Sehr gut. Es sind viele deutsche Fans vor Ort. Abgesehen von der Partie gegen Polen hatten wir bei allen Spielen den größten Block. Darüber freuen wir uns als Spieler sehr. Ich hoffe, dass jetzt in der entscheidenden Phase nochmal ein paar Fans zusätzlich anreisen.
Gab es Überraschungen im Turnierverlauf?
Bis jetzt nicht so viele. Das meiste war erwartbar. In der Parallelgruppe habe ich Spanien und Türkei auf den Plätzen eins und zwei erwartet. Und wir haben uns vorgenommen, als Zweiter hinter dem Weltmeister ins Viertelfinale zu gehen. Vielleicht ist es etwas überraschend, dass Polen gegenItalien verloren hat.
Die Niederlande sind am Freitag Gegner im Viertelfinale – was erwartet euch?
Wir kennen die Niederländer sehr gut – die uns allerdings auch. Wir müssen das Spiel gewinnen, darüber gibt es keine zwei Meinungen. Wir haben uns durch die gute Gruppenphase in eine sehr gute Ausgangslage gebracht und haben viel Selbstvertrauen. 
Wie verbringt Ihr den spielfreien Donnerstag?
Wir treffen uns zum Training und werden als Team anschließend mal gemeinsam essen gehen um mal raus zu kommen und die Köpfe ein bisschen frei zu kriegen.
Was ist Dein Highlight bisher?
Das kommt hoffentlich noch (lacht). Das Highlight der Vorrunde war sicherlich der wichtige Sieg gegen Polen vor voller Halle. Aber zum jetzigen Zeitpunkt haben wir noch nicht so viel erreicht. Unser Ziel ist Tokio.

Die Vorrunde
Deutschland – Großbritannien 58:75 Dirk Passiwan (13 Punkte), Andre Bienek (12), Aliaksandr Halouski (11), Thomas Böhme (9), Nico Dreimüller (5), Jan Sadler (3), Jan Haller, Matthias Güntner (je 2), Jens Eike Albrecht (1), Alexander Budde, Chris Huber, Phillip Schorp.
Deutschland – Italien 81:72 Aliaksandr Halouski (29 Punkte), Thomas Böhme (27), Dirk Passiwan (20), Andre Bienek (5), Alexander Budde, Chris Huber, Jan Haller, Jan Sadler, Jens Eike Albrecht, Mathias Güntner, Nico Dreimüller, Phillip Schorp.
Deutschland – Schweiz 80:42 Aliaksandr Halouski (22 Punkte), Dirk Passiwan (19), Thomas Böhme (11), Matthias Güntner (10), Andre Bienek (8), Jan Haller (4), Alexander Budde, Jan Sadler, Nico Dreimüller (je 2), Chris Huber, Jens Eike Albrecht, Phillip Schorp.
Deutschland – Polen 79:71 Dirk Passiwan (29 Punkte), Aliaksandr Halouski (26), Thomas Böhme (14), Andre Bienek, Jens Eike Albrecht (je 4), Jan Sadler (2), Alexander Budde, Chris Huber, Jan Haller, Matthias Güntner, Nico Dreimüller, Phillip Schorp.
Deutschland – Österreich 75:19 Thomas Böhme (23 Punkte), Aliaksandr Halouski (16), Matthias Güntner (8), Jens Eike Albrecht, Dirk Passiwan (je 6), Nico Dreimüller (5), Jan Sadler (4), Jan Haller (3), Andre Bienek, Alexander Budde (je 2), Phillip Schorp, Chris Huber.

Der Kader
#4 Phillip Schorp (Klassifikation 1.0; Rhine River Rhinos), #5 Nico Dreimüller (2.0; RSV Lahn-Dill), #6 Matthias Güntner (4.5; Rhine River Rhinos), #7 Christoph Huber (1.0; RSV Lahn-Dill), #8 Andre Bienek (3.0; RSB Thuringia Bulls), #9 Alexander Budde (3.5; Hannover United), #10 Jan Haller (2.0; Hannover United), #11 Dirk Passiwan (4.5; Doneck Dolphins Trier), #12 Jens Eike Albrecht (3.0; RSB Thuringia Bulls), #13 Thomas Böhme (3.0; RSV Lahn-Dill), #14 Aliaksandr Halouski (4.5; RSB Thuringia Bulls), #15 Jan Sadler (3.0; Hannover United).

Das Trainer- und Betreuerteam
Nicolai Zeltinger (Bundestrainer), Paul Bowes, Martin Kluck (Assistenztrainer), Eike Gößling (Teammanager), Sascha Kluge (Mannschaftsarzt), Cornelia Freitag, Lena Weins (Physiotherapeuten), Dirk Lösel (Athletiktrainer), Dafni Bouzikou (Sportphysiologe), Björn Lohmann (Videotrainer), Rene Dietsch (Techniker).

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