Einmal durchpusten: Hannover United hat es sich im vorgezogenen Bundesliga-Spiel gegen die Doneck Dolphins Trier unfreiwillig spannend gemacht. Am Ende feierte die Mannschaft dennoch Sieg sechs im siebten Spiel. Fotos: Maike Lobback

Hannover. Es gibt ja in jeder Sportart Spielerinnen und Spieler, die Außerordentliches zu leisten vermögen. Sportler, die die Dinge auf dem Feld in die Hand nehmen, wenn es mal nicht so läuft. Und plötzlich läuft es, dafür auf der anderen Seite nicht mehr und das Spiel ist auf den Kopf gestellt. Dirk Passiwan von den Doneck Dolphins Trier ist so ein Spieler - wie er am Samstagabend in der United Arena mal wieder bewiesen hat. Aus einer vermeintlich sicheren Angelegenheit aus Sicht von Hannover United hat der 46-Jährige eine ganz enge Kiste gemacht. Gereicht hat es für die Gäste am Ende nicht ganz. United gewann erneut einen Rollstuhlbasketball-Krimi gegen die Doneck Dolphins mit 80:77. Das Hinspiel hatte Hannover mit 72:70 gewonnen.

10 Punkte in 72 Sekunden Auftakt zu heißer Schlussphase

Natürlich braucht es in solchen Situationen eine Mannschaft, die sich mitziehen lässt - und so eine Mannschaft waren die Doneck Dolphins an diesem Tag. Dass die Gäste zurück ins Spiel gefunden haben, geht auf Passiwans Kappe. Ganze achtmal warf der Topscorer der Liga in der ersten Halbzeit auf den Korb, erzielt vier Punkte. Nach dem Seitenwechsel gesellten sich 38 weitere Zähler hinzu, davon fünf teilweise wilde Dreier trotz intensiver Stuhlarbeit der United-Defensive und aus der Drehung. Allein zu Beginn des Schlussabschnitts warf Passiwan seine Mannschaft mit zehn Punkten in 72 Sekunden auf sechs Punkte heran. Der letzte Dreier fiel mit der Schlusssirene. "Das Spiel hätte keine 30 Sekunden länger dauern dürfen", sagte United-Spielmacher Jan Haller. "Es waren sicherlich auch einige Situationen dabei, in denen wir Dirk stark gemacht haben. Über die einfachen Körbe hat er sich dann den Touch geholt für die schwierigen Dinger."

Hannover United behält die Nerven

Dass das Spiel nicht komplett zugunsten der Doneck Dolphins gekippt ist, zeigt aber auch die Qualität von Hannover United. Auch wenn man in Not gerät, verliert das Team nicht die Nerven. "Wenn ein Dirk Passiwan in so einer Phase heiß läuft, kannst du nicht viel machen. Da kann man auch schnell mal komplett einbrechen und das Spiel aus der Hand geben. Das ist uns nicht passiert", so Haller. "Wir haben, als es kritisch wurde, offensiv immer wieder Antworten gefunden und gute Würfe herausgespielt. Darum steht am Ende der Sieg und da ist alles, was zählt."

Darum steht am Ende der Sieg und das ist alles, was zählt
Jan Haller, Spielmacher von Hannover United

United-Coach Kluck zieht vor Passiwan den Hut

Sein Trainer sah das ähnlich. "Wir haben großes Glück gehabt. Wir dürfen aber zufrieden sein, auch wenn es hintenraus so eng geworden ist", sagte Martin Kluck. "Wir haben eine richtig, richtig gute erste Halbzeit gespielt, haben das Spiel im Griff. Auch der Start ins dritte Viertel war ok. Man muss vor Dirk Passiwan einfach den Hut ziehen, wenn er in so einer Partie kurz vor Ende das Spiel übernimmt." Kluck kritisierte, dass seine Mannschaft "gerade in der Schlussphase viele schlechte Entscheidungen getroffen" hat. Er habe sich in der Offensive mehr Ruhe gewünscht. "Da bekommt man schon ein bisschen Muffensausen, dass das Ding doch noch verloren geht." Ist es am Ende nicht, "und darüber sind wir guter Dinge", so Kluck.

United trifft mit hoher Quote

Und das lag am Ende trotz aller Fehler an einer ganz guten Trefferquote. Shaun Norris (20 Punkte), Tom McHugh (16 Punkte), Alexander Budde (11 Punkte) und Oliver Jantz (4 Punkte) verzeichneten eine Quote von 66 Prozent aus dem Feld. Mariska Beijer (6 Punkte) traf sogar drei von vier Versuchen. Jan Haller kam bei 12 Punkten immerhin auf 60 Prozent. Und bis auf eine kurze Phase im ersten Viertel lag United über die gesamte Spielzeit in Front.

Punktgleiche Bulls kommen zum Topspiel nach Hannover 

Nun hat die Mannschaft erneut ein Wochenende frei. Am 3. Dezember steht um 18 Uhr das nächste Top-Spiel in der United Arena an. Zu Gast sind die RSB Thuringia Bulls. Die noch ungeschlagenen Thüringer stehen aktuell mit zwölf Punkten und einem Spiel weniger als Hannover United auf Platz zwei. United ist mit sechs Siegen aus sieben Spielen Dritter, ebenfalls mit zwölf Punkten.

Hannover United: Shaun Norris (20 Punkte), Tom McHugh (16), Jan Haller (12), Alexander Budde (11), Jan Sadler (8), Mariska Beijer (6), Oliver Jantz (4), Jan Gans (3), Vanessa Erskine, Tobias Hell.
Doneck Dolphins Trier: Dirk Passiwan (42 Punkte), Correy Rossi (13), Dejon Green, Patrick Dorner (je 9), Nathalie Passiwan (4), Walter Vlaanderen, Annabel Breuer, Lukas Jung.

Hier geht's zum Livestream des Spiels

https://sportdeutschland.tv/hannover-united/rbbl1-10-spieltag-hannover-united-doneck-dolphins-trier

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