United-Kapitän Jan Sadler (Mitte) ist Taktgeber der Mannschaft. Fotos: Maike Lobback

Hannover. In der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL1) steht der 6. Spieltag vor der Tür. Nach dem Wochenende hat die Liga regulär bis Anfang Dezember Pause. Hannover United muss in dieser Zeit zweimal aufs Feld: Das Spiel bei den BG Baskets Hamburg ist von diesem Wochenende auf den 16. November verschoben. Drei Tage später empfängt Hannover United im vorgezogenen Spiel die Doneck Dolphins Trier in der United Arena (19. November, 18 Uhr, IGS Stöcken). United-Kapitän Jan Sadler spricht im Interview über den Saisonstart mit vier Siegen aus fünf Spielen, die willkommene Auszeit, die Integration der Australier Shaun Norris und Tom McHugh und gibt einen Ausblick auf die Rückrunde.

In der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga steht am Wochenende der 6. Spieltag an. Danach hat die Liga bis Anfang Dezember frei. Das Spiel von Hannover United bei den BG Baskets Hamburg ist auf Mitte November verschoben. Kommt euch die frühere Pause gelegen?
Ja, ich denke schon. Die Nationalspieler gehen in der Zeit in? eine Nationalmannschafts-Woche. Vor diesem relativ anstrengenden Camp mit mehreren Testspielen ist es gar nicht verkehrt, dass wir ein bisschen Pause haben. Ich glaube, dass die freie Zeit vor allem den Junioren ganz gut tut und uns als Team nicht aus der Bahn wirft. Im kommenden Jahr kommt es knüppeldick mit EuroLeague, Welt- und Europameisterschaft. Da muss man immer mal wieder regenerieren, damit alle fit bleiben.

Nach dem Natio-Camp muss Hannover United innerhalb von drei Tagen auswärts in Hamburg und zuhause gegen die Doneck Dolphins Trier ran, dann ist wieder zwei Wochen frei. Macht es das schwierig, sich zu fokussieren?
Nein, im Moment nicht. Wir haben in dieser Saison einen Kader der weiss, wie er mit solchen Situationen umgehen soll. Es ist eher ein Vorteil, dass wir uns in dieser Zeit auf uns konzentrieren können. Wir werden intensiv trainieren und uns weiter einspielen.

Vor der Saison hast du gesagt, dass das Team vermutlich bis zur Rückrunde Zeit benötigt, um sich nach dem Umbruch zu finden. Jetzt steht United mit vier Siegen aus fünf Spielen und einer Beinahe-Überraschung gegen den RSV Lahn-Dill auf Platz 3. Ist bis zur Rückrunde eine noch bessere Mannschaft zu erwarten?
Wir haben immer noch sehr, sehr viel Luft nach oben. Durch Shaun und Tom können wir sehr, sehr viele Aufstellungen spielen, die noch Zeit brauchen, um ins Rollen zu kommen. Unser Ziel ist es, unter den ersten Drei mitzumischen. Momentan sieht das auch ganz gut aus.

Wir haben ein sehr krasses Niveau im Training - vielleicht das beste Niveau, das wir jemals hatten.

Jan Sadler, Kapitän von Hannover United

 

In den fünf Spielen gab es fünfmal einen anderen Verlauf: Mal war es eng, mal war es deutlich, dann hat United über die Verteidigung gewonnen, beim nächsten Mal besser gescored. Welches Spiel hat dir am besten gefallen, welches nicht so gut?
Was mich sehr gefreut hat war der Einstieg bei den Doneck Dolphins Trier. Gegen einen Dirk Passiwan zu spielen, ist nie einfach. Außerdem hat Trier eine starke Mannschaft. Man hat schon gemerkt, dass wir in den ersten beiden Vierteln verunsichert waren. Am Ende haben wir das Spiel gemeinsam gewonnen. Das hat einen guten Grundstein gelegt für die darauffolgenden Partien. Die Niederlage gegen den RSV Lahn-Dill war ein bisschen schade. Ich hatte schon den Eindruck, dass wir hätten gewinnen können. Ich persönlich habe in dem Spiel leider nicht meine beste Leistung gezeigt. Dafür sind andere eingesprungen.

Auf dem Feld sieht es bisweilen danach aus, als wären Shaun Norris und Tom McHugh schon länger bei der Mannschaft - und nicht erst seit sechs Wochen. Wie gut sind die beiden schon integriert?
Shaun macht uns unglaublich variabel, weil wir bisher immer nur mit einem 3.0-Punkte-Spieler auskommen mussten. Jetzt haben wir viel mehr Möglichkeiten. Außerdem hilft er mit seiner Ruhe, seiner Übersicht. Er hat ein sehr gutes Ball Handling und ist einer, der immer punkten will. Mit Tom haben wir neben Mariska einen zweiten Sunshine im Team. Tom ist immer gut drauf, gibt über die gesamte Zeit Vollgas und arbeitet unglaublich viel. Tom will auch immer zum Korb.

Für ihn ist es mit seinen 20 Jahren eine neue, nicht so einfache Situation: Ein neues Team, ein neues Land, eine andere Sprache, ohne Familie. Wie macht er sich?
Das erste Mal von zuhause weg zu sein, ist nicht einfach. Der Vorteil ist, dass er mit Shaun jemanden hat, der das alles schon mal durchgemacht hat und ihm dabei helfen kann. Außerdem ist er viel mit unseren jüngeren Spielern unterwegs. Alexander Budde, Tobias Hell und Oliver Jantz kümmern sich ganz gut.

Mit Norris und McHugh hat Coach Kluck noch mehr Möglichkeiten für seine Line-Ups. Ist inzwischen schon eine Tendenz zu erkennen, wo es lang geht, oder probiert er noch vieles aus?
Wir probieren immer noch sehr viel aus. Es wird so kommen, dass wir uns vor jedem Spiel fragen: Welche Aufstellungen sind für diese 40 Minuten am sinnvollsten? Wir haben ein sehr krasses Niveau im Training - vielleicht das beste Niveau, das wir jemals hatten. Wir können so trainieren, dass wir zwei gleich starke Teams haben. Und wenn wir die gesamte Woche fünf gegen fünf spielen, hilft uns das fürs Wochenende enorm weiter.

Die Zuschauer-Resonanz war in den drei Heimspielen wechselhaft. Gegen Essen waren 500 Leute in der Halle, gegen die Rhine River Rhinos rund 150. Wie nimmst du das wahr?
Im Spiel gegen Essen sind wir sehr verwöhnt worden. Das kann ruhig häufiger so sein. Gegen Wiesbaden hätte ich mich über ein paar mehr Fans gefreut, das Spiel hatte gut und gern 300 bis 400 Fans verdient gehabt. Diejenigen, die da waren, haben trotzdem eine super Stimmung gemacht. So wie gegen Essen hätte ich es gern häufiger: Der Sport ist unfassbar attraktiv, der Hochball am Sonnabend um 18 Uhr ist eine perfekte Zeit, um auch mit der Familie vorbeizuschauen oder von der United Arena aus ins den Abend zu starten. Kaffee und Kuchen sind auch super. Und wir haben eine Mannschaft, die für Furore sorgt und für ein paar Überraschungen gut ist.

 

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