Foto: Uli Gasper
Dieses Team soll es bei der EM richten: Die Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft spielt bei der EM in Polen um Medaillen und die Paralympics-Qualifikation.

Hannover. Die Uhr tickt. In weniger als 36 Stunden beginnt die Rollstuhlbasketball-Europameisterschaft im polnischen Walbrzych mit dem Spiel Polen gegen die Schweiz. Am Sonnabendnachmittag steigt die deutsche Nationalmannschaft mit ihrem Spiel gegen Österreich ins Turnier ein. Jan Haller, Spielmacher von Hannover United und Nationalmannschaftskapitän, sagt: „Es ist gut, dass es endlich los geht. Wir sind bereit.“

Seit Ende Mai trainiert das Team für Turnier – und handfeste Ziele. Das Halbfinale muss es schon sein, damit sich die Mannschaft, zu dessen Kader mit Rookie Alexander Budde und Jan Sadler zwei weitere United-Akteure gehören, für die Paralympischen Spiele in Tokio 2020 qualifiziert. „Wir sind eine ganze Ecke eingespielter als im letzten Jahr“, sagt Sadler. Vor zwölf Monaten wurde das Team bei der Heim-WM in Hamburg nur 13. Auch darum ist der Druck jetzt groß. Sadler weiter: „Die Abläufe funktionieren besser, jeder weiß um die eigene Rolle. Wir müssen uns nicht verstecken“

Favorit auf den Titel sei Weltmeister Großbritannien. „Darüber gibt es keine zwei Meinungen“, sagt Haller. „Dahinter kommen die Türkei und Spanien.“ – und die deutsche Nationalmannschaft. Zum Auftakt geht es gegen Österreich, das erstmals seit 20 Jahren eine A-Europameisterschaft spielt. „Wir sind klarer Favorit und sollten mit einem Sieg ins Turnier starten“, sagt Haller. Danach folgen Spiele gegen Polen, die Schweiz und Italien – alle schlagbare Gegner. Mit Weltmeister Großbritannien misst sich Team Germany am letzten Vorrundenspieltag. „Ich bin ganz froh, dass wir Großbritannien in der Vorrunde in unserer Gruppe haben. Dadurch gehen wir der Mannschaft im Viertelfinale auf jeden Fall aus dem Weg.“ Gespielt wird nach der Gruppenphase über Kreuz. Platz eins oder zwei in der Vorrunde wären eine gute Ausgangslage für das entscheidende Spiel um die Paralympics-Qualifikation. Und ab Halbfinale ist alles möglich.

Bei den Europameisterschaften 2017 und 2015 gewannen Haller und Sadler, damals noch für unterschiedliche Klubs spielend, jeweils Bronze. Sie wissen also, wie es geht. Und vielleicht ist Deutschland so etwas wie ein Geheimfavorit. Kapitän Haller sagt: „Jeder einzelne ist ein sehr guter Charakter. Wir haben sehr guten Teamspirit, basketballarisch eine sehr gute Qualität, die wir aufs Feld bringen können. Was uns ausmacht, ist, dass jeder Spieler andere Qualitäten mitbringt.“ Neben dem Trio auf dem Feld sind zwei weitere Füchse mit nach Walbrych gefahren. United-Coach Martin Kluck assistiert Bundestrainer Nicolai Zeltinger an der Seitenlinie. United-Kapitän Eike Gößling fungiert interimsweise als Teammanager.

Kader 
#4 Phillip Schorp (Klassifikation 1.0; Rhine River Rhinos), #5 Nico Dreimüller (2.0; RSV Lahn-Dill), #6 Matthias Güntner (4.5; Rhine River Rhinos), #7 Christoph Huber (1.0; RSV Lahn-Dill), #8 Andre Bienek (3.0; RSB Thuringia Bulls), #9 Alexander Budde (3.5; Hannover United), #10 Jan Haller (2.0; Hannover United), #11 Dirk Passiwan (4.5; Doneck Dolphins Trier), #12 Jens Eike Albrecht (3.0; RSB Thuringia Bulls), #13 Thomas Böhme (3.0; RSV Lahn-Dill), #14 Aliaksandr Halouski (4.5; RSB Thuringia Bulls), #15 Jan Sadler (3.0; Hanover United).

Das Trainer- und Betreuerteam
Nicolai Zeltinger (Bundestrainer), Paul Bowes, Martin Kluck (Assistenztrainer), Eike Gössling (Teammanager), Sascha Kluge (Mannschaftsarzt), Cornelia Freitag, Lena Weins (Physiotherapeuten), Dirk Lösel (Athletiktrainer), Dafni Bouzikou (Sportphysiologe), Björn Lohmann (Videotrainer), Rene Dietsch (Techniker).

Der Vorrundenspielplan
Österreich – Deutschland (Sonnabend, 31. August, 16.45 Uhr), Deutschland – Polen (Sonntag, 1. September, 18.30 Uhr), Schweiz – Deutschland (Montag, 2. September, 19 Uhr), Deutschland – Italien (Dienstag, 3. September, 18.30 Uhr), Großbritannien – Deutschland (Mittwoch, 4. September, 14.30 Uhr).

Fotos: Uli Gasper, Maike Lobback, Hannover United

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