Play-off-Atmosphäre bei Hannover United: Beim 70:60-Heimsieg gegen die BG Baskets kamen rund 250 Zuschauer in die United-Arena in der IGS Stöcken.
Sechster Heimspiel für Hannover United: Das Team von Spielertrainer Martin Kluck gewann am 17. Spieltag der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL1) gegen die BG Baskets Hamburg mit 70:60. Herausragend: die United-Defense. Zudem trafen Joe Bestwick, Christoph Lübrecht und Jan Haller zweistellig. Nächste Woche entscheidet sich, wer am 16. März im Play-off-Viertelfinale als Gast in die United-Arena kommt – die BG Baskets oder die Doneck Dolphins Trier.
Hannover. Das war ein starkes Stück. Im letzten Heimspiel der Hauptrunde in der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL1) hat Hannover United ein dickes Ausrufezeichen für die anstehenden Play-offs gesetzt. Vor rund 250 Zuschauern bezwang der Tabellenfünfte den Dritten BG Baskets Hamburg – einen möglichen Gegner fürs Viertelfinale – in der United-Arena mit 70:60. Nach vielen sehr guten Spielen gegen Top-Teams der erste Sieg. Wen Hannover am 16. März beim ersten Play-off-Heimspiel der Klub-Geschichte in der United-Arena in der IGS Stöcken empfängt, entscheiden die Baskets und die Doneck Dolphins Trier im direkten Vergleich nächste Woche in der Hansestadt. „Wenn Hamburg der Gegner sein sollte kommen sie mit dem Wissen, dass sie das letzte Spiel in Hannover verloren haben“, sagte United-Routinier Jan Haller, mit 14 Punkten zweitbester Schütze im Team. Falls der Gegner Trier heißt, ist dieser auch gewarnt – Hannover United befindet sich im Play-off-Modus.
Das zeigte sich im Nordderby deutlich. Nur einmal gegen Ende des ersten Viertels verbuchten die Gäste eine Führung. Den Rest der Spielzeit rollte United vornweg. Selbst eine Schwächephase nach dem Seitenwechsel steckte der Underdog gut weg. Eine 13-Punkte-Führung schrumpfte auf vier Zähler – von Nervosität keine Spur. Ein Acht-Punkte-Lauf mit drei Körben von Nationalspieler Haller brachte United auf die Siegerstraße. „ Es spricht für Hamburg, dass sie mit ihrer Qualität und Erfahrung aus der Halbzeit kommen und versuchen, das Spiel zu drehen“, sagte Haller. „Dann spricht es aber auch für uns, dass wir das abschmettern und klar machen: Hier gibt es für euch heute nichts zu holen.“ Auch Topscorer Joe Bestwick war mit dem Einsatz seiner Mitspieler in dieser Phase zufrieden. „Es war nicht schlimm, dass wir diesen kleinen Dämpfer bekommen haben, das wird auch im Viertelfinale so kommen“, sagte Bestwick, der sieben von sieben Freiwürfen verwandelte. „Wichtig war, dass wir uns zurückgekämpft haben.“
Wie schon so oft war die Verteidigung Schlüssel zum Erfolg. „Ein Team wie Hamburg auf 60 Punkte zu halten ist schon nicht schlecht. Das spricht für unsere Defense“, sagte Haller. Mit 1056 Punkten hat Hannover die drittwenigsten Körbe kassiert – direkt nach Champions-League-Sieger Thuringia Bulls und Rekordmeister RSV Lahn-Dill. Zudem habe das Team, so Haller, im Gegensatz zum Hinspiel, das mit vier Punkten verloren ging, konstant getroffen. Am nächsten Wochenende ist Hannover United zu Gast beim Vorletzten Roller Bulls Ostbelgien. Eine weite Fahrt zum Saisonende, bei der es darum geht, die Play-off-Spannung aufrecht zu halten. Die Generalprobe hat United gegen Hamburg bestanden.
Hannover United: Joe Bestwick (27 Punkte), Christoph Lübrecht (15), Jan Haller (14), Alexander Budde (8), Jack Gibbs (4), Jan Sadler (2), Oliver Jantz, Vanessa Erskine, Eike Gößling.
BG Baskets Hamburg: Reo Fujimoto (25 Punkte), Asyel Yona Shabo (11), Vasily Kochetkov (10), Alireza Ahmadi (6), Mitsugu Chiwaki (4), Anne Patzwald, Marcin Balcerowski (je 2), Saman Balaghi.