Müssen in Berlin punkten: Die Bundesligareserve von Hannover United hat ein anspruchsvolles Restprogramm.

Am zehnten Spieltag der 2. Rollstuhlbasketball-Bundesliga Nord (RBBL2N) ist Hannover United II am Sonnabend (16.30 Uhr) bei Schlusslicht Alba Berlin zu Gast. "Wir müssen abliefern", sagt Spielertrainerin Linda Dahle. Im Interview spricht sie über Verantwortung im Spiel, Stärken, ihren Glauben an die Mannschaft und den Abstiegskampf im letzten Saisondrittel.

In der 2. Rollstuhlbasketball-Bundesliga Nord (RBBLN2) steht für Hannover United II das letzte Saisondrittel mit den Spielen gegen Berlin (A), Paderborn (H), Essen (A), Osnabrück (H) und Hamburg (A) an. Was bedeutet das für das Team?
Es ist eine schwierige Ausgangssituation, weil wir inzwischen den Druck haben gewinnen zu müssen. Wir rechnen damit, dass die letzten beiden Teams absteigen. Wir haben viele gute Spiele abgeliefert, uns aber auch noch Zeit gegeben, um nicht zu verkrampft in die Partien zu gehen. Das hat leider nicht zu den Siegen geführt. Von den fünf Spielen müssen wir definitiv vier gewinnen und jetzt am Sonnabend in Berlin abliefern. Es sind noch viele Konstellationen möglich. Ziel ist es, die letzten beiden Plätze zu vermeiden. Das würde in jedem Fall auch nicht unsere starken Partien widerspiegeln.

Im bisherigen Saisonverlauf hat die Mannschaft erst einmal gewonnen. Sind vier Siege in fünf Spielen realistisch?
Auf jeden Fall. Abgesehen vom Paderborn-Spiel haben wir teils mit deutlich weniger als zehn Punkten verloren, waren immer nah dran. Darum ist die Partie in Berlin so wichtig, weil wir den Sechs-Punkte-Vorsprung im Hinspiel gehalten haben. Wenn auch die Saison dem Ende zu geht ist es für einige noch immer eine neue Situation, Verantwortung übernehmen müssen, die früher andere übernommen haben. Da muss jetzt jeder über sich hinauswachsen.

Heiko Müllers (167 Punkte/acht Spiele) und Linda Dahle (84 Punkte/neun Spiele) haben mehr als die Hälfte aller United-Punkte (440) geworfen. Ist das Team zu sehr von beiden Spielern abhängig?
Sicherlich wird sich unbewusst auf die Punkte von Heiko und mir verlassen. Mit unserer Gefährlichkeit, Heiko von innen und ich von außen, ziehen wir die Verteidigung aber auch auf uns und geben allen anderen Platz für freie Würfe. Dass die Würfe ebenfalls fallen, wurde längst gezeigt und bewiesen. Insgesamt benötigen wir aber noch mehr Kontinuität und Sicherheit in den Abschlüssen. Darüber hinaus brauchen wir aber mehrere Köpfe im Team die das Spiel in bestimmen Situationen an sich nehmen und lenken. Dafür benötigen wir Spiele, Spiele, Spiele, um daran zu wachsen.

Welche Stärken hat das Team?
Wir kriegen es immer wieder hin uns zu pushen, Leidenschaft zu zeigen, den Mitspielern einen Kick zu geben – auch bei Rückständen. Wir agieren als Einheit wirklich gut. Ich habe nach wie vor das Vertrauen, dass wir es schaffen. Wenn man so viele Spiele mit weniger als zehn Punkten verliert sind das Kleinigkeiten: ein Fehlpass weniger, einmal mehr kommunizieren in der Verteidigung, ein Korbleger mehr, höhere Konzentration bei  Freiwürfen – dann sind wir auf der Siegerseite. 

Nächster Gegner ist Tabellenschlusslicht Alba Berlin, das beinahe gegen  Osnabrück den ersten Sieg eingefahren hat. Habt Ihr das 70:71 nach Verlängerung verfolgt?
Ich habe es mir nicht angeschaut, aber nachher den Verlauf gesehen. Berlin hat Sekunden vor Schluss mit fünf Punkten geführt, zwei technische Fouls kassiert und musste in die Verlängerung gehen. Dort haben sie mit einem Punkt verloren. Das zeigt einerseits, dass es mit Vertrauen in das Team und sich selbst gelingt, ein knappes Spiel spät zu drehen. Und es ist ein Zeichen für uns, dass Berlin sehr emotional ist und bei dem einen oder anderen die Sicherungen durchbrennen. Da müssen wir ansetzen – nicht erst am Ende, sondern von Anfang an.

Fotos: Lobback

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