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Wurfstark: United-Center Joe Bestwick (Mitte) setzt sich gegen seinen Ex-Mitspieler Phillip Schorp (links) und Maurice Amacher durch. Er ist mit 32 Punkten Matchwinner gegen die Rhine River Rhinos.

Hannover United feiert im ersten Heimspiel der Saison den ersten Sieg. Die Hannoveraner bezwangen die Rhine River Rhinos Wiesbaden am Sonnabend mit 58:46. Stark: Der Brite Joe Bestwick erzielte 32 Punkte und 14 Rebounds. Das neue Inklusionsprojekt "Hallenradio für Blinde" lief gut an.

Bestwick-Fest zum Heimauftakt: Hannover United hat am 2. Spieltag der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga vor heimischem Publikum die Rhine River Rhinos Wiesbaden mit 58:46 geschlagen. Matchwinner: der Brite Joe Bestwick mit 32 Zählern. Auf den 33-jährigen Center war vor allem in kniffligen Phasen Verlass. Im schwierigen ersten Viertel blieb United Dank Bestwicks fünf Körben in Reichweite.

Die Hausherren fanden nur schleppend ins Spiel. „Wiesbaden hat sehr gut angefangen“, sagt Spielertrainer Martin Kluck. „Die sind aus der Kabine gekommen, haben alle Schüsse getroffen, die sie sich genommen haben. Wir haben in dieser Phase unseren Gameplan nicht so verfolgt, wie wir uns das vorgenommen haben.“ Der sah vor, die schussstarken Außen Marina Mohnen und Andre Hopp ständig unter Druck zu setzen und Nationalspieler Matthias Güntner zu schwierigen Schüssen gegen große Verteidiger zu zwingen. 

Das wurde im Verlauf besser. Mitte des zweiten Viertels drehte United die Partie – und baute den Vorsprung von da an kontinuierlich aus. „Wir sind sehr gut in die zweite Halbzeit gestartet“, sagte Kluck. Schnell setzte sich Hannover nach dem Seitenwechsel mit einer 10:0-Serie durch Bestwick (6), Jan Haller und Jan Sadler (je 2) auf elf Zähler ab und hielt die Gäste von da an auf Distanz. „Wir haben das relativ souverän zu Ende gespielt“, sagte Coach Kluck. „Als Wiesbaden sich nochmal aufgebäumt hat, haben wir gut dagegen gehalten.“ Am nächsten Sonnabend (13. Oktober, 18 Uhr) ist Meister und Champions-League-Sieger Thuringia Bulls zu Gast in der United-Arena.

Einen guten Start hatte auch das neue Inklusionsprojekt für Menschen mit Sehbehinderungen von Hannover United, Premiumpartner ProSenis und Kooperationspartner Behindertensportverband Niedersachsen. Linda Dahle, Spielertrainerin der Zweitligamannschaft, und Maurizio Valgolio vom BSN kommentierten den Heimauftakt live in der Halle. „Es war schon sehr anstrengend, weil ich noch nicht so vertraut mit den Regeln bin und mir das Spielverständnis fehlt“, sagte Valgolio, der seit vielen Jahren Spiele der Blindenfußball-Bundesliga für die Fans in den Hallen kommentiert. Dafür hat er Rollstuhlbasketball-Expertin Dahle, mit der er beim BSN zusammenarbeitet, an seiner Seite. „Das hat super funktioniert. Beim nächsten Mal dürfen gern mehr als vier Leute zuhören.“ Für Dahle war es „eine coole Erfahrung“. Sie sagt: „Es gab einige knifflige Schiedsrichterentscheidungen, dadurch blieb die Reportage spannend.“

Hannover United: Joe Bestwick (32 Punkte), Jan Haller (6), Eike Gößling (5), Jan Sadler, Jack Gibbs (je 4), Alexander Budde (3), Christoph Lübrecht, Oliver Jantz (je 2), Vanessa Erskine, Martin Kluck.

Rhine River Rhinos: Maurice Amacher (11), Marvin Malsy (10), Marina Mohnen, Andre Hopp, Matthias Güntner (je 8), Christoph Spitz (1), Svenja Mayer, Phillip Schorp.