Foto: Schaper
We are United: Die Hannoveraner Jan Sadler (von links), Martin Kluck und Jan Haller freuen sich über den WM-Auftaktsieg gegen Marokko.

Hamburg. So kann man in ein Weltturnier starten. Zum WM-Auftakt besiegten die deutschen Rollstuhlbasketballer am Donnerstag Marokko vor rund 1500 Zuschauern in Hamburg 84:40. Die Frauen schlugen im Anschluss Algerien 87:24, am Freitagabend Argentinien mit 64:16. 

Auftakt nach Maß für Jan Haller, Jan Sadler, Martin Kluck und die deutsche Nationalmannschaft. Das Team besiegte am Donnerstag bei der Weltmeisterschaft Außenseiter Marokko mit 84:40. „Das war der Start, wie wir ihn uns vorgestellt haben“, sagte Nationalmannschafts-Co-Trainer Martin Kluck nach dem Spiel gut gelaunt. Der 34-jährige Coach von Bundesligist Hannover United ist neben den Spielern Jan Haller, dem Kapitän gelangen sechs Punkte, und Jan Sadler einer von drei Hannoveranern bei der Weltmeisterschaft. Phillip Schorp, der Vierte im Bunde, gab vergangene Woche seinen Wechsel zum Ligarivalen Rhine River Rhinos aus Wiesbaden bekannt.

Am Freitag hatte die Mannschaft spielfrei. Vormittags bat das Trainerteam zu einer leichten Übungseinheit, am Nachmittag stand eine Videosession für das Spiel gegen Iran (Sonnabend, 18 Uhr, live auf https://www.youtube.com/2018wbwc) auf dem Plan. Alles ganz entspannt. „Für uns ist es ganz gut, dass wir einen Tag frei haben“, sagt United-Star Jan Sadler. „Der Iran ist eine sehr physische Mannschaft. Wenn wir ausgeruht sind, ist das ein großer Vorteil.“

Überhaupt ist es ein Vorteil, vor eigenem Publikum zu spielen. „Wir hatten genug Zeit, um anzukommen“, erzählt der EM-Dritte von 2017. Den Sonntag vor dem Turnierstart verbrachte das Team geschlossen auf dem Maschseefest in Hannover, am Montag gab es eine Teambuildingeinheit am Deister, Dienstag reiste der Tross nach Hamburg. „Es ist schon angenehm, dass man sich weder beim Essen noch bei der Sprache umgewöhnen muss“, sagt Sadler. 

Auch darüber hinaus ist die Atmosphäre der WM offenbar riesig. „Als wir nach der Eröffnungsfeier zum Warm-up in die Halle gefahren sind und der Applaus aufbrandete, war das ein überragendes Gefühl“, sagt Sadler. Von fast allen Spielern saßen Angehörige und Freunde auf der Tribüne. Alle Teams sind in einem Hamburger Hotel untergebracht. „Das ist wirklich klasse“, findet Sadler. „Du triffst Weltstars wie den Kanadier Patrick Anderson oder den Amerikaner Steve Serio auf dem Flur oder alte Freunde, gegen die du schon in den Juniorennationalteams gespielt hast. Diese WM-Mentalität als junger Spieler zu erleben, ist unbeschreiblich“, sagt der 25-Jährige.

Am Sonnabend geht es wieder um Punkte. Die Frauen legen um 14 Uhr (ebenfalls live auf dem WM-Kanal) gegen Frankreich vor. Im Anschluss rollen die Männer aufs Feld. Für Gegner Iran ist es das erste Gruppenspiel. Ein kleiner Vorteil für das deutsche Team. „Wir haben schon Atmosphäre geschnuppert, sind im Turniermodus“, sagt Sadler. Außerdem hat die Mannschaft noch eine kleine Rechnung mit dem Kontrahenten offen. 2016 unterlag sie beim Paralympics-Auftakt überraschend. Das dürfte sich nach der Vorbereitung nicht wiederholen.

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