Hannover United gewinnt den spannungsgeladenen Derbykracher gegen Tabellennachbar Baskets 96 Rahden mit 82:78.
Wie erwartete gestaltete sich das Spiel hochemotional und eng, erst in der Overtime konnten die Füchse aus Hannover vor fantastischer heimischer Kulisse das Spiel für sich entscheiden. „Wer Sport liebt, der hätte an diesem Tag in der United-Arena live dabei sein müssen. Es war ein so dramatisches Spiel, einfach sensationell“, kommentierte Teammanager Udo Schulz den Rollstuhlbasketballkrimi.
 
Dabei kam United überhaupt gar nicht gut in die Partie. Wurfpech bei den Füchsen, ein Bruch der Steckachse am Sportrollstuhl von Topscorer Joe Bestwick, der den Briten mehr als sechs Minuten aus dem Spiel nahm und sehr clever aufspielende Gäste, ließen das United-Team schnell mit 16 Punkten in Rückstand geraten. 7:23 war der Zwischenstand nach dem ersten Viertel. Im zweiten Viertel kam das Team um Kapitän Eike Gößling dann besser ins Spiel und konnte bis zur Halbzeit auf 24:35 verkürzen. Dadurch keimte auch bei den prominentesten Besuchern wieder Hoffnung auf – der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff und seine Frau Bettina waren erstmalig live beim Rollstuhlbasketball dabei und waren absolut begeistert von dem intensiven Spiel.
 
Aus der Halbzeitpause kamen die Füchse dann mit richtig Power. Der Spielertrainer Kluck übernahm das Kommando auf dem Spielfeld. Als Oliver Jantz rund drei Minuten vor dem Ende des dritten Viertels auf 42:46 verkürzte, kochte die Stimmung und alle United-Fans erwarteten, dass das Spiel nun kippen würde. Aber die Rahdener konterten erneut und zogen mit elf Punkten im Schlussviertel davon.
 
United spielte mit enormer Intensität und kämpfte sich nochmals ran. Exakt eine Minute vor dem Ende sorgte Oliver Jantz für den Ausgleich. Dann nahm die dramatische Schlussphase ihren Lauf. Jan Sadler warf 24 Sekunden vor dem Ende die erste Führung für United, die Rahdens Ortmann mit einem Freiwurf ausglich. Ballbesitz für die Füchse neun Sekunden vor Schluss, aber Rahden gelang der Steal und Christan Gomez sorgte für die 2-Punkte-Führung für Rahden. Im letzten United-Angriff wurde Jan Sadler gefoult und musste 2 Sekunden vor der Schlusssirene an die Freiwurflinie. Mit Nerven aus Stahl netzte der Nationalspieler beide Würfe ein und so ging der Krimi in die Overtime – (Verlängerung). Da zeigten Joe Bestwick und Jan Sadler warum das United-Team bei den Freiwürfen zu den Ligabesten gehört. Absolut sicher sorgten sie dafür, dass am Ende Hannover United jubelte. Ein absoluter Big-Point im Abstiegskampf.
 
Hannover United hat nun beide direkte Vergleiche gegen die Abstiegskonkurrenten Baskets 96 Rahden und RBC Köln 99ers gewonnen. Damit bräuchten die beiden anderen Teams nun bereits drei weitere Siege im Liga-Verlauf, was bei der Stärke der 1. Bundesliga sehr schwer sein wird.
 
„Ich bin absolut stolz auf unser Team. Wir haben mit so viel Herz gespielt und unter dem starken Druck auch kühlen Kopf bewahrt. Ich möchte auch insbesondere Vanessa Erskine und Phillip Schorp loben, die aufopferungsvolle Arbeit für das Team geleistet haben,“  strahlte der United-Coach Martin Kluck nach dem wichtigen Sieg.
 
Mit diesem begeisternden Spiel konnte Hannover United mal wieder zeigen, wie faszinierend der Rollstuhlbasketballsport ist.
Wer nun interessiert ist oder zur nächstmöglichen Gelegenheit wieder in der United-Arena mit dabei sein will, der hat am 25.02 um 16 Uhr die Chance. Da empfängt Hannover die BG Baskets aus Hamburg.
Das nächste Auswärtsspiel bestreiten die Füchse bereits am 10.02 gegen den Tabellenführer RSB Thuringia Bulls.
 
 
 
Die United-Scorer gegen Rahden: Bestwick 30, Sadler 20, Kluck 15, Jantz 11, Gößling 6
 

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