Auf dem Papier versprach diese Begegnung nicht unbedingt ein Basketballfeuerwerk. Meister Hannover United fuhr nach Paderborn um sein letztes Saisonspiel anständig über die Bühne zu bringen. Für die SG Bielefeld/Paderborn ging es darum den dritten Platz zu sichern. 

Zudem könnte man den Aufsteiger mit einer guten Leistung nochmal ärgern. Die gut gefüllte Lise-Meitner-Halle sah dementsprechend einen Blitzstart ihrer Mannschaft. Bereits nach vier Minuten stand es 10:4 für den Gastgeber. Der Center der Panther, Brian Roberts hatte noch eine Rechnung mit Hannover offen und erzielte in dieser Phase bereits acht Punkte – im Hinspiel hatte United nur zwei Punkte des Paderborner Topscorers während der kompletten Partie zugelassen.   Die Füchse aus Hannover hielten nun gut dagegen und die Anzeige zeigte sieben Sekunden vor Viertelende ein 19:19. Spielmacher Tan Caglar durchlebte sein Deja-vu mit einem Dreier in letzter Sekunde: Genau wie vor zwei Jahren im Aufstiegsendspiel am selben Ort, Stelle und Viertel. 22:19 aus Hannoveraner Sicht. Mit dieser Energie ging das Team um Kapitän Michael Möllenbeck in den zweiten Spielabschnitt und zog bis zur 13. Minute mit 28:21 davon. Halbzeitstand 33:41aus Sicht der Gastgeber. Die Zuschauer sahen auch weiterhin ein sehr intensives und umkämpftes Spiel auf beiden Seiten, was im Vorfeld wohl nicht erwartet werden durfte. Die SG startete furios ins dritte Viertel mit einem 8:2 Lauf. United passte sich an und konnte sich wieder mit 41:47 absetzten. Spielertrainer Martin Kluck kassierte in der 25. Minute sein viertes Foul und leitete die Geschicke nun von der Bank aus. Paderborn witterte Morgenluft und zog das Tempo an. Resultat war ein 52:51 nach Ende des 3. Viertels. In letzten Spielabschnitt gingen die Mannen um Headcoach Detlef Tipp mit 57:58 in Führung. United passte sich dem hohen Niveau an und Kluck-Back-Up Eike Gößling war mit sechs Punkten hauptverantwortlich für einen 7:0 Lauf der Leinestädter. Nach einem Dreier von Brian Roberts und einem Fehlwurf auf Hannoveraner Seite erhöhte sich nochmal der Puls der Fans. 66:63 für United und noch sieben Sekunden auf der Uhr. Ballbesitz Paderborn. Spielertrainer Martin Kluck, der sich zu diesem Zeitpunkt hätte wieder einwechseln können, zeigte Vertrauen in sein Team und stellte die Defense nochmal auf dem Taktikboard ein.  Benedikt Bartoldus bekam den Ball und schoss unter Druck von der 6,75-Linie. Der One-Hand-Buzzer-Beater verfehlte nur knapp sein Ziel und ein hervorragendes Basketballspiel fand mit dem Endstand von 66:63 für Hannover sein Ende. Topscorer der Partie wurde Tan Caglar mit 27 Punkten von denen er 24 in der  ersten Halbzeit erzielte. „Das war eine toller Abschluss dieser Saison die uns sehr viel Spaß gemacht hat. Natürlich tragen die Erfolge einen großen Anteil an der guten Laune im Team, aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir noch vor sechs Monaten vor einem großen Umbruch standen. Vor allem Martin Kluck gilt es hier herauszuheben. Nachdem er das Erbe von Ex-Coach und Fuchs-Legende Harald Fürup übernommen hat, führte Martin uns direkt in seiner ersten Trainersaison zurück in Liga 1 und erstmalig ins Final Four. Martin versteht es sehr gut, uns seine Auffassung von Rollstuhlbasketball zu vermitteln. Viel wichtiger ist aber, dass es angenommen wird. Und dass dies der Fall ist, belegt die Tabelle recht beeindruckend“, so der Spielmacher der Füchse über seinen Coach. Der Meistertrainer selbst zum Spiel und der Entwicklung im Team: „Wir wollten uns mit einer guten Leistung und einem Sieg aus der Saison verabschieden. Für Paderborn ging es darum, ob man 3. oder 5. in der Abschlusstabelle wird. Dementsprechend motiviert ging der Gastgeber zu Werke. Ich rechne meiner Mannschaft sehr hoch an, dass sie den Kampf dennoch angenommen hat. Besonders hervorheben möchte ich Eikes Leistung. Er hat als jüngstes Mannschaftsmitglied viel Verantwortung übernommen, als ich auf Grund der Foulbelastung vom Feld musste. Ich glaube, obwohl es nicht zu unseren besten Saisonspielen zählen dürfte, hat dieses Spiel der Mannschaft im Hinblick auf den Pokal in drei Wochen trotzdem sehr weitergeholfen. Jetzt gilt es, sich für die harte Arbeit mit einem tollen Final Four in Hannover selbst zu belohnen. Gegen die besten Mannschaften Deutschlands wollen wir uns bestmöglich verkaufen. Sicherlich müssen wir über uns hinauswachsen um mit den Gegner mithalten zu können. Aber mit den Zuschauern im Rücken und einer akribischen Vorbereitung auf das Wochenende werden wir den ein oder anderen, der uns jetzt ein Jahr lang nicht hat spielen sehen sicherlich überraschen. Was kann es schöneres geben als DAS nationale Rollstuhlbasketballereignis als Underdog gegen einige der besten Spieler der Welt ausrichten zu können. Ich freu mich riesig drauf.“

Nach der Saison ist vor dem Final Four ! Nun gilt es für den zukünftigen Erstligisten sich auf den 23. und 24. März vorzubereiten. Meisterschaftsfinalist und Final Four Gegner Mainhattan Skywheelers heißt die Herkules-Aufgabe für Hannover United in drei Wochen. Die Vorbereitung für das „Main“-Event sind im vollen Gange.   nkteverteilung: Jan Sadler (4), Martin Kluck (14), Tan Caglar (27) Thomas Schröder (4), Michael Möllenbeck (2), Eike Gößling (14), Felix Heise (1), Andrea Seyrl, Nico Kavazis,

 

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